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Reich machen kann ein Besuch auf Schloss Freudenberg im Wiesbadener Stadtteil Dotzheim – reich an Erfahrungen. Das 110 Jahre alte Gemäuer, welches weniger einem Schloss denn einer stattlichen Villa gleicht, liegt verwunschen in einem 15 Hektar großen Park. Eine Bushaltestelle weist den Besucher darauf hin: Hier befindet sich die Station „Erfahrungsfeld“ und weiter heißt es: „Diese Haltestelle liegt auf dem Weg zur Direkten Demokratie“. Nun kann die Entfaltung der Sinne losgehen: Ob auf dem Barfußpfad im Parkwald, im Botanischen Theater oder im Inneren des Schlosses an zahlreichen Stationen, überall wird dazu eingeladen, unsere 28 Sinne zu entdecken. Wer wusste denn schon vorher, dass es so viele sind? Direkt in der Eingangshalle stehen Wasserspringschalen, bei denen durch Reibung der Griffe das Wasser zum Tanzen gebracht werden kann, während sich ein gewaltiger Sphärenklang ausbreitet. Dergleichen Töne werden auch im Klangraum im Kellerbereich des Schlosses erzeugt. „Hugo Kükelhaus hat gesagt: Nicht das Ohr hört, sondern der ganze Mensch“, zitiert Pressesprecherin Sigrid Schwarz den Künstler und Pädagogen Kükelhaus (1900-1984), der das „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ entwickelt hat. Seine Schüler Beatrice und Matthias Schenk sind die Gründer des Vereins Gesellschaft Natur und Kunst, welcher das Erlebnismuseum inklusive Gastronomie im Schloss betreibt. Nach Kükelhaus` Tod nahm sich das Paar vor, sein geistiges Erbe anzutreten und das Erfahrungsfeld weiterzuführen. „Der Besucher ist aufgefordert, sich für jeden einzelnen Sinn Zeit zu nehmen“, sagt Sigrid Schwarz. Das 80-köpfige Freudenberg-Team sei indes immer wieder dazu ersucht, etwas zu entwickeln, was die Menschen interessiert. Kindergärten, Schulen und Unternehmen nutzten das Schloss als Lehrraum, in dem die Teilnehmer beispielsweise ihren sozialen Sinn erführen. Über die Erfahrungen, die jeder an den verschiedenen Stationen machen würde, kämen die Menschen automatisch in Dialog mit anderen und damit auch dazu, sich selbst verstehen zu lernen. So fesseln die engagierten Mitarbeiter des Schlosses ihre Besucher auch mit ganz besonderen, die Sinne ansprechenden Erlebnissen, wie das Nachtmahl, bei dem in absoluter Dunkelheit diniert wird, damit das Augenmerk wieder voll und ganz nach innen gerichtet werden kann.

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Eine ganz besondere Wintererfahrung bietet die Eiskammer im Untergeschoss des Schlosses. Bei 22 Grad unter null bedarf es eigentlich nichts anderes als die Temperatur an sich für die Selbsterfahrung in extremen Verhältnissen: Nach wenigen Minuten ohne Jacke fangen die Muskeln an zu zittern und die Zähne an zu klappern. Doch bis dahin lässt sich einiges in dem eiskalten Raum entdecken: Eiszapfen hängen von der Decke bis zum Boden. Wunderschöne Eisblumen sind auf farbig hinterleuchteten Glasplatten gewachsen. Wie eine Schneeflocke entsteht, dazu können sich die Besucher Gedanken machen, wenn sie mit dem Finger die gerade entstandenen kleinen, weißen Kristalle aufnehmen und genauer betrachten. Jeder Kristall sieht anders aus, aber jeder besitzt genau sechs Zacken. Schneeflocken herzustellen sei eine große Herausforderung gewesen, meint Haustechniker Robert  Zunhammer. Mit einem ausgeklügelten System aus wenig Wasserdampf und leichtem Wind ist es ihm schließlich gelungen. Von November bis Ende Februar geht das Schloss dem Rätsel des Winters auf die Spur.

Die Öffnungszeiten und Preise können der Homepage des Schloss Freudenbergs entnommen werden.

 Gesellschaft Natur & Kunst gemeinnütziger e.V.
 Schloß Freudenberg
 
Freudenbergstraße 224 — 226
 
65201 Wiesbaden
 
Telefon 06 11-41 101 41
 

 

 

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